Mittwoch, 3. Juli 2013

Holzpflege

Holzpflege geölter Naturholz-Möbel vom Holzmöbelkontor.


Natürlich nicht nur für Massivholz-Möbel vom Holzmöbelkontor, diese Ausführung ist für alle geölten Holz-Oberflächen gedacht...!

Holzpflege:

Grundsätzliches:
Die Holzoberflächen industriell gefertigter Möbel sind größtenteils lackiert. Bei diesem Verfahren versiegelt eine Kunststoffschicht das Holz. Das Lackieren läßt sich gut rationalisieren und ist damit kostengünstig für die Produktion großer Stückzahlen. Bei einer intakten Lackoberfläche wird das Holz vor Nässe, Flüssigkeiten und Verschmutzung geschützt.

Beim Ölen von Holz werden die Holzfasern mit Öl getränkt. Die Öle trocknen dann zähelastisch im Holz aus. Das ergibt eine sehr angenehme Holzoberfläche - es riecht gut und fühlt sich gut an. Mit dem Ölen wird die Ursprünglichkeit des Holzes bewahrt und nicht unter einer Lackschicht eingeschlossen.

Öle:
Für das Ölen verwendet man Öle die aushärten bzw. trocknen. Herkömmliches Leinöl ist das Gebräuchlichste. Weitere aushärtende Öle sind zum Beispiel Walnussöl, Mohnöl, Diestelöl und Tungöl.
Wird das herkömmliche Leinöl, wie man es auch als Lebensmittel nutzt, auf Holz aufgetragen, härtet es nach 2-10 Wochen aus. Das Leinöl reagiert mit Sauerstoff und Licht, die Konsistenz nach Aushärtung ist zähelastisch. Da das preigünstige Leinöl gute Eigenschaften hat, ist dies auch die Basis vieler Öle.
Dem Öl werden Trockenstoffe (Sikkative) zugesetzt, da man in den meisten Fällen nicht Wochen warten kann, bis das Öl getrocknet ist. Als Trockenstoffe dienen vielmals Verbindungen von Kobalt, Zirkonium, Mangan, Zink und Calzium. Um die Eigenschaften weiter zu verbessern und Verunreinigungen zu entfernen wird das Öl oft auch noch gekocht. Leiöl, welches so veredelt wurde und beschleunigt trocknet, nennt man in der Regel Leinöl-Firnis.


Um die Eigenschaften des Öles weiter zu verbessern und für bestimmte Anwendungen anzupassen setzen Hersteller von Holzölen Harze, Wachse und weitere Öle hinzu. Oft werden Öle mit Lösemitteln verdünnt damit sie tiefer in die Oberfläche eindringen können.
Eine große Herauforderung der "Öko-Hersteller" ist eine gute Öleigenschaft zu erzielen, ohne problematische Stoffe einzusetzen. Im Bereich Lösemittel und Trockenstoffe ist das eine wirkliche Herausforderung, bei der meist Kompromisse gewählt werden müssen.

Manche Hersteller setzen auf natürliches Terpentin aus Kiefern oder Terpene aus Zitrusfrüchten (Orangenöl, Orangenterpene, Zitrusterpene). Ein intensiver Geruch und in seltenen Fällen allergische Reaktionen sind die begleiterscheinungen. Andere hersteller nutzen Testbenzi, Isoaliphate oder Isoparafine. Diese stammen aus der Erdölchemie, aber selbst Öko-Test hat diese als relativ harmlos beschrieben. Ein schwieriges Thema mit keiner leichten oder allgemeingültigen Antwort.
Die meisten Öle sind im ausgehärteten Zustand gute Produkte, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Sie dünsten dann keine Lösemittel oder Schadstoffe mehr aus.

Die meisten Produkte von Naturfarbenherstellern sind zur Behandlung von Kinderspielzeug freigegeben - DIN EN 71-3. Sie sind speichel- und schweißecht - DIN 53 160 und können damit auch für Bereiche verwendet werden, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. So zum Beispiel Küchenschränke, Küchenarbeitsplatten und Küchenbretter.
Zu Problemen können einige Stoffe in Ölen während der Verarbeitung führen, z. B. Lösemittel. Auch wenn viele Naturfarbenhersteller hier natürliche verwenden - natürlich heißt aber nicht automatisch auch gleich gut verträglich. Natürliches Terpentinöl, Orangenöl, Zitrusöle und ätherische Öle können die Haut belasten, angreifen oder Allergien auslösen. Mittlerweile gibt es Terpentilöle die von dem Duftstoff delta-3-caren weitgehend gereinigt sind und damit wesentlich geringer reizend wirken.
Die Lösemittel Isoaliphate, Isoparaffine und Testbenzin sind relativ harmlos - wenn sie entaromatisiert wurden. Nicht nur Naturfarbenhersteller, auch konventionelle Hersteller achten in den letzten Jahren immer mehr darauf.

Kobalt- und Mangan-Verbindungen werden als Trockenstoffe eingesetzt. Ab einer gewissen Dosis sind beide für den menschlichen Organismus problematisch. Vorsicht ist hier beim Schleifen geboten - das gilt für alle herkömmlichen Lacke!

Blei ist gestzlich verboten und wird von keinem Hersteller mehr verwendet. In der Denkmalpflege gibt es Ausnahmen.

Um strapazierfähige Oberflächen zu erreichen werden oft natürliche Baumharze in Holzölen hinzugemischt. Meist modifiziertes Kolophonium, ein Harz von Kiefern, Fichten und Tannen.
Manche Öle enthalten in kleinen Mengen Tungöl, weil es die Trocknungseigenscharften des Öles verbessert und die Oberfläche strapazierfähiger macht.

Der Geruch ist übrigens kein guter Ratgeber für die Verträglichkeit, manches riecht aufdringlich eklig, ist aber eher unproblematisch.
Oftmals kann man also davon ausgehen, das Möbel aus den Bereichen Massivholzmöbel, Vollholzmöbel, Naturmöbel, Naturholzmöbel, Biomöbel, Ökomöbel, mit Holzölen und/oder Holzwachsen behandelt sind. Die maßgefertigten Qualitäts-Vollholz-Möbel vom Holzmöbelkontor werden überwiegend mit Produkten der Hersteller Asuso, Saicos endbehandelt.

Holzpflege geölter Massivholzmöbel - Holzmöbelkontor.
Holzpflege - hier Zwischenschliff geölter Holzoberfläche


geölte Oberflächen:
Typischer Weise wird das Holz 2-3 mal nacheinander geölt. Nach der Aushärtung (zwischen 12-24 Stunden) wird ein Zwischenschliff durchgeführt und dann erfolgt der nächste Ölgang.
Das Holz bleibt offenporig und diffusionsdurchlässig. Es kann also Luftfeuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Das Holz kann quellen und wieder schwinden - umgangssprachlich sagt man, das Holz atmet.
Das Öl ist in die Holzoberfläche eingezogen und hat die Holzporen gefüllt. Es ist zähelastisch und macht so die Bewegungen des Holzes beim Quellen und Schrumpfen mit.


Flüssigkeiten können langsam eindringen, da eine geölte Oberfläche nicht dicht ist, das Holz ist nicht wie bei einer Lackierung hermetisch von der Umgebung verschloßen. Daher sollte man verschüttete Flüssigkeiten wegwischen und nicht längere Zeit stehen lassen.

Geölte Oberflächen lassen sich sehr gut nacharbeiten - ein großer Vorteil gegenüber der lackierten Oberfläche - hier lassen sich Fehlstellen nur sehr aufwendig beseitigen. Geölte Oberflächen können
nachgeschliffen und neu geölt werden, auch nur partiell.


Holz ölen - Kurzanleitung:

1. Zur Vorbereitung gehört ein sauberer Schliff in Faserrichtung des Holzes. Querschliff und andere Fehler sind später sichtbar! Der Vorschliff erfolgt mit den Körnungen 100-120-150-180. Für sehr feine, glatte Oberflächen mit den Körnungen 240-280-320-400. Nach dem Schleifen die Holzoberfläche gut entstauben!

2. Die Oberfläche sehr zügig einölen. Das Öl immer wieder verreiben, damit die gesamte Fläche möglichst gleichzeitig benetzt wird. Abschließend in Faserrichtung verreiben.

3. Den Überstand nach der vorgegebenen Zeit des Herstellers (liegt meist zwischen5-25min) mit einem sauberen, nicht fusselndem Lappen in Faserrichtung abnehmen. Darauf achten, das keine glänzend ölige Stellen zurückbleiben.

4. Trockenzeit nach angaben des hertsellers einhalten. 12-24 Stunden sind hier üblich. Eine längere Trocknungszeit schadet nicht.

5. Falls Sie eine sehr glatte Oberfläche wünschen, ist nach der Trocknung ein Zwischenschliff nötig. Dieser erfolgt mit Schleifvlies oder Schleifpapier und einer Körnung von 240-280-320. Nach dem Zwischenschliff sorgfältig entstauben.

6. Der zweite und dritte Auftrag des holzöles erfolgt wie oben beschrieben. Es wird nun weniger Öl benötigt, da das Holz bereits etwas gesättigt ist. Sollte kein Öl mehr einziehen, ist das Holz ausreichend gesättigt.

Hinweise:

1. Die Maserung wird durch das Ölen deutlich hervorgehoben. Helle Hölzer werden dunkler oder gehen mehr ins gelbliche. Das ist abhängig vom verwendeten Holz un dem verwendeten Holzöl. Einige Öle feuern sehr stark an, manche weniger. Vorher antesten ist hier sinnvoll.

2. Manche Öle werden anders verarbeitet als oben beschrieben, daher bitte immer die Bearbeitungshinweise und die technischen Merkblätter des herstellers lesen.

3. Das Ölen und Trocknen nicht in der prallen Sonne vornehmen. Mindesttemperatur bei der verarbeitung einhalten, diese liegt meist zwischen 10-15 Grad Celcius.

4. Arbeitsschutz beachten: beim Schleifen einen Mundschutz tragen, beim Ölen geeignete Gummihandschuhe.

5. Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Verantwortlich ist die Reaktionswärme des trocknungsprozesses. Daher die Lappen in nicht brennbare, dicht verschlossene Behälter geben oder vollständig wässern und im Freien zum Trocknen ausbreiten.

6. Geölte Oberflächen sind schon nach wenigen Stunden oder Tagen beanspruchbar, eine wirkliche Durchtrocknung braucht allerdings manchmal Wochen. Es sollte während der Trocknung immer ausreichend Sauerstoff an die Oberfläche gelangen. Feuchtigkeit in den ersten Tagen vermeiden.
Quellverweise / Weitere Informationen:
Die Website "reintechnisch.de" von Winfried Mueller bietet umfassende Erklärungen zu diesem und anderen Themen. Auch die Hertsteller von Ölen vermitteln natürlich Details zu Ihren Produkten auf den eigenen Webseiten. Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!: ATW-Naturfarben, Auro, Asuso, Beeck, Biofa, Biopin, Bioraum, Chito, Faxedesign, Hesedorfer, Leinos, Lintop, Livos, Kreidezeit, Leinoelpro, Naturhaus, Natural, Natural-Farben, PNZ

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